Was ist Selbstfürsorge oder der Weg zu einem glücklichen Leben 

Selbstfürsorge ist zu einem geflügelten Wort geworden, das sowohl den Büchermarkt als auch die Social-Media-Kanäle mit Bildern vom Schaumbad im Kerzenschein, einem guten Glas Wein zum Feierabend etc. überschwemmt. Aber was bedeutet Selbstfürsorge wirklich?

 

1.Selbstfürsorge ist nichts Neues

Schon immer haben sich die Menschen mit der Frage nach einem besseren und gesünderen Leben beschäftigt und alle alten Kulturen hatten sogenannte „Meister des Lebens“. Es herrschte Gewissheit darüber, dass die wahre Kunst des Lebens zwar für alle Menschen erreichbar, aber das Sorgetragen um sich selbst nicht einfach sei. Denn dabei handelte es sich nicht um das „gekaufte Glück“, sondern um Eigenschaften oder Tugenden, die jeder Mensch in sich selbst auszubilden hatte. Speziell bei den Philosophen der griechischen Antike finden sich dazu zahlreiche Schriften, wie z.B. bei Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) die „Glückseligkeitslehre“ und bei Epikur (341 – 270 v. Chr.) die „Philosophie der Freude“.

 

2. Was bedeutet Selbstfürsorge in unserer heutigen Zeit?

Selbstfürsorge ist keine einmalige Tat, mittels derer ich mir ein glückliches und zufriedenes Leben sichere. Selbstfürsorge ist der Prozess, sich fortlaufend

 

  • auf körperlicher,
  • emotionaler (Gefühle),
  • geistiger Ebene (Gedanken) und
  • sozialer Ebene (Beziehungen)

 

um seine eigene Gesundheit zu kümmern. Es handelt sich um eine lebensbejahende Haltung zur Aufrechterhaltung, Förderung oder (Wieder-) Herstellung der Gesundheit und des eigenen Wohlbefindens.

 

3. Wozu dient Selbstfürsorge ?

Aktive Selbstfürsorge dient zur Vorbeugung und unterstützenden Behandlung von psychischen und physischen Erkrankungen.

 

Nur wenn wir gut zu uns selbst sind, können wir es auch für andere sein. Vielen von uns wurde es nicht beigebracht, gut für sich selbst zu sorgen. Entweder weil unsere Bezugspersonen es selbst nicht konnten oder die Sorge um sich selbst als negativ und egoistisch konnotiert wurde. 

 

Aber im Gegenteil! Es ist unsere “heilige Pflicht” auf uns selbst zu schauen und uns das zu geben, was gesund und glücklich macht.

 

4. Selbstfürsorge in allen Bereichen

Sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext ist es wichtig, auf das eigene Wohlbefinden zu achten und Grenzen zu setzen. Die Frage, ob die bestehende Partnerschaft noch glücklich macht oder ob die Beziehung zum besten Freund reflektiert und gegebenenfalls verändert werden muss, ist gleichbedeutend mit der Frage nach der Zufriedenheit im Job.

In Österreich verbringen Menschen durchschnittlich 37,5 Jahre am Arbeitsplatz. Die Tendenz ist steigend. Trotz Digitalisierung sind auch die Herausforderungen gestiegen. Stressbedingte Belastungen und Störungen, Burnout, und Krankheiten nehmen zu. Somit ist auch der Bereich der Selbstfürsorge im Job keine Option, sondern eine Notwendigkeit.

 

5. Selbstfürsorge, kann das jeder?

Ja! Jeder Mensch hat eine natürliche und angeborene Fähigkeit zur Selbst-Regeneration und -Aktualisierung. Wie stark diese ausgeprägt ist, ist sehr individuell und hängt stark mit den persönlichen Voraussetzungen und der jeweiligen Sozialisation zusammen. Aber gerade in Phasen, in denen es uns nicht gut geht und wir die Sorge um uns selbst mehr den je bräuchten, fällt es uns schwer, uns (gut) um uns selbst zu kümmern.

 

Dann hilft es, wenn uns jemand daran erinnert und in dem Gedanken stärkt, (wieder) mehr für uns selbst zu tun oder/ und uns für eine gewisse Zeit begleitet. Das können Freunde, die Familie, aber auch eine professionelle Begleitung (Lebens- und Sozialberatung, Psychologische Beratung, Psychotherapie etc.) sein. 

Mein Angebot umfasst die Selbstfürsorge für Einzelpersonen und Paare, aber auch Workshops und Seminare für Unternehmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung.