Reines Blabla oder ein echt gutes Gespräch (3)

Warum Kommunikationsregeln und -tools nur eine Seite der Medaille sind

Zahlreiche Theorien und Ratgeber beschäftigen sich mit den Grundlagen gelungener Gesprächsführung und erfolgreicher Interaktionen. Das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation von Marshall Rosenberg ist mittlerweile weit verbreitet. Doch reicht das aus, um dauerhaft ein harmonisches und erfolgreiches Miteinander zu gewährleisten? 

 

Hilfreiche Kommunikations-Tools 

Zweifellos bilden Werkzeuge wie aktives Zuhören, das Formulieren von Ich-Botschaften oder der bewusste Zeitpunkt für ein Gespräch eine solide Basis. Doch entscheidend ist vor allem die Klarheit über die eigenen Anliegen, Fragen und Wünsche – und noch viel mehr das tiefere Verständnis für sich selbst. Und dieses Selbstverständnis schafft wiederum Klarheit, Harmonie und Verständnis im Außen. 

Interessanterweise beziehen sich nur etwa 20 Prozent eines Gesprächs auf den Informationsgehalt, also die Sachebene. Die restlichen 80 Prozent entfalten sich auf der Beziehungsebene. 

Auf dieser meist unbewussten Ebene spielen eigene Gedanken, Gefühle, Ängste, Vorurteile, Erwartungen und Erfahrungen die Hauptrolle. Je stärker die unbewussten Anteile bei einem Menschen sind, desto größer ist die Gefahr, diese auf das Gegenüber zu projizieren. Das erschwert eine realistische Wahrnehmung des anderen und eine objektive Einschätzung der Situation.

Ein Zitat von Schulz von Thun lautet: „Nur wer mit sich selbst klar kommuniziert, kann auch die Kommunikation mit anderen verbessern.“

Doch wie gelingt es, mit sich selbst klarer zu kommunizieren? Das Zauberwort lautet Achtsamkeit. 

 

Selbstklärung durch Achtsamkeit 

Achtsamkeit bedeutet:

 • im Hier und Jetzt zu sein,

 • sich selbst körperlich und geistig bewusst wahrzunehmen, 

• aller Umwelt empathisch zu begegnen.

Wie funktioniert das? 

  1. Entschleunigen: Durch bewusstes Atmen, Entspannungsübungen oder kleine Pausen zwischendurch lösen sich Anspannungen, Stress wird reduziert und die Wahrnehmung im Hier und Jetzt wird aktiviert. 
  2. Fokussieren: Indem ich bewusst in mich hineinspüre und gezielt auf meine Gefühle und Gedanken achte, gewinne ich an Selbst-Bewusstsein, verstehe mich besser und kann eigene Anteile von fremden unterscheiden.

Bereits einige Minuten täglich reichen aus, um Präsenz und mehr Klarheit zu gewinnen. Das wiederum führt zu einem harmonischen Miteinander, echten, guten Gesprächen und erfolgreichen Verhandlungen. 

Wann haben Sie sich das letzte Mal in aller Tiefe entspannt und dabei bewusst auf Ihre eigenen Gefühle und Gedanken geachtet?

Hier finden Sie, eine von mir angeleitete Bewusstheits- und Entspannungsübung auf meinem Youtube-Kanal.