Vera Birkenbihl beschreibt in ihrem „Insel-Modell“, dass jeder Mensch eine Insel ist. Um sich mit anderen zu verbinden kann man entweder den eigenen Radius erweitern – also sich ausdehnen – oder Brücken bauen. Genau so wie Verständnis, Offenheit und eine positive Lebenseinstellung können Worte als Brücken dienen, die einen Austausch ermöglichen und Nähe zu anderen schaffen.
Ohne soziale Kontakte würden wir verhungern – wahrscheinlich genauso wie Schiffsbrüchige auf einer einsamen, kargen Insel. Das Kaspar-Hauser-Syndrom beschreibt ein Phänomen, bei dem Kinder, die unter Isolation aufwuchsen, schwere Entwicklungsstörungen erlitten. Im schlimmsten Fall kann dies sogar lebensbedrohlich sein, weil die fehlende soziale und körperliche Interaktion die Entwicklung erheblich beeinträchtigt.
Durch Worte kommen wir mit anderen in Kontakt. Deshalb ist es so entscheidend, zu wissen, wie man ein gutes Gespräch führt – um unseren Kreis der Unterstützung zu erweitern, zu pflegen und zu bereichern.
In Verbindung und im sozialen Gefüge eingebettet zu sein, macht glücklich und gesund. Das ist das Ergebnis der weltweit längsten Glücksstudie, die seit 1938 an der Harvard University läuft („Grant Study of Adult Development“). Wissenschaftlich belegt ist: Einsamkeit macht krank – genauso schädlich wie Krebs oder Alkoholismus. Ein stabiles soziales Netz hingegen hält Menschen bis ins hohe Alter gesund und glücklich.
Wer Brücken baut, um gute und funktionale Beziehungen zu schaffen und zu erhalten, tut nicht nur seinem aktuellen Wohlbefinden etwas Gutes, sondern leistet nachhaltige persönliche Gesundheitsfürsorge und darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft.
Wer ist eine Person, die für Sie von besonderer Bedeutung ist? Haben Sie diese Person bereits einmal wissen lassen, wie sehr Sie ihre Freundschaft schätzen, und sich dafür bedankt?