Selbstfürsorge für einen entspannten und besinnlichen Advent

Für viele Menschen bedeutet die Vorweihnachtszeit Stress und Hektik. Um dennoch in Weihnachtsstimmung zu kommen ist es wichtig, sich zwischendurch Zeit zu nehmen und gut für sich selbst zu sorgen. Dabei spielt nicht nur die Achtsamkeit auf den Körper eine große Rolle, sondern auch die Selbstfürsorge im Bereich unser Gefühle und Gedanken, sowie im sozialen Miteinander.

5 Praktische Tipps 

1. Kleine Pausen, große Wirkung

Minipausen über den Tag verteilt sind wahre Energie-Booster. Egal ob im Büro oder unterwegs, sie sind überall anwendbar, bedürfen keiner großen Anstrengung und helfen, zwischendurch abzuschalten und die Akkus wieder aufzuladen.

Tipp: 4-7-8-Atmung

Sie können die Übung im Sitzen oder Liegen durchführen.

1. Schließen Sie die Augen und atmen Sie bei geschlossenem Mund durch die Nase ein. Dabei zählen Sie bis 4.
2. Halten Sie den Atem 7 Sekunden lang an und bleiben Sie dabei entspannt.
3. Pressen Sie die Luft durch die Lippen 8 Sekunden lang aus, sodass ein zischendes Geräusch entsteht.
4. Wiederholen Sie das Ganze 4 mal und versuchen Sie diese Übung für einige Wochen ein bis zwei Mal täglich in Ihren Alltag zu integrieren.

Bereits nach kurzer Zeit werden Sie die Vorteile dieser einfachen Atem-Technik, entwickelt von Dr. Andrew Weil, einem alternativmedizinischen US-Arzt, spüren. Die Übung entspannt, mindert Ängste und Wut und hilft, abends angewendet, beim Einschlafen.

2. Lachen ist die beste Medizin

Was der Volksmund immer schon wusste, wird durch aktuelle Daten der Gelotologie (Lachforschung) bestätigt. Lachen wirkt sich positiv auf die Gesundheit von Körper, Geist und Seele aus und lässt sich therapeutisch nutzen. Dies bestätigte eine Metastudie des Universitätsklinikum Jena, 2022.

Beim Lachen werden rund 300 Muskeln aktiviert, Glückshormone ausgeschüttet und das Immunsystem wird durch die vermehrte Sauerstoffaufnahme gestärkt. Durch das Lachen werden Schmerzen verringert, Verspannungen gelöst und Entzündungswerte reduziert.

Außerdem fördert Lachen die Kommunikation, schafft Gemeinsamkeiten und Nähe, so Willibald Ruch, Humorforscher an der Universität Zürich.

Selbst ein aufgesetztes Lächeln vor dem Spiegel löst Glücksgefühle aus. Lachen und lächeln macht also andere und uns selbst happy und healthy.

Tipp: Entscheiden Sie sich beim nächsten Kino-Besuch bewusst für eine Komödie anstatt für den neuesten Horrorfilm!

Komödien bieten nicht nur Unterhaltung, sondern auch die Möglichkeit, ernste und dramatische Themen auf humorvolle Weise zu behandeln und somit leichter zu reflektieren.

In jeder noch so kleinen Entscheidung führt ein positiver Fokus zu mehr Freude im Leben.

3. Soul-Food ist mehr als ein Stück Schokolade

Was wir essen, kann unser Gehirn, unsere Stimmung und unseren Stresslevel beeinflussen. Längst wissen wir, dass unsere Ernährung sich nicht nur auf unsere körperliche Gesundheit, sondern auch auf die Psyche auswirkt.

Doch unser Innerstes braucht mehr. Es gibt viele Möglichkeiten die Seele zu nähren. Indem wir uns der Kraft der Spiritualität, der Kreativität oder der Natur öffnen, können wir uns in Balance halten.

Tipp: Die stillste Zeit im Jahr lädt dazu ein, sich Zeit für eine Meditationseinheit oder einen Weihnachtsspaziergang zu nehmen und dabei vielleicht in einem guten Gespräch mit dem Partner wieder mehr Tiefe zu erfahren.

Eine andere Möglichkeit wäre es, einfache Weihnachtsdeko für die Festtafel selbst herzustellen. Gemeinsames Kreativsein hilft abzuschalten und entspannt. Dazu Kerzenlicht, Weihnachtslieder und der Duft von Bratäpfeln sorgen für eine angenehme Atmosphäre. 

4. Happy together

Gute Beziehungen machen glücklich und gesund. In der sogenannten „Grant Study of Adult Developement“ der Harvard-Universität wurden die Leben von über 2000 Probanden über 86 Jahre lang untersucht. Die derzeitigen Studienleiter Robert Waldinger und Marc Schulz bestätigen in ihrem Buch „The Good Life“, dass unser Glück nicht von Geld, Reichtum oder beruflichem Erfolg abhängt, sondern in engem Zusammenhang mit der Qualität unserer Beziehungen steht.

Um die Möglichkeiten dieser Glücksquelle auszuschöpfen, müssen wir jedoch unsere sozialen Kontakte pflegen. Es geht darum, die „soziale Fitness“ zu stärken, so Waldinger. Dabei müssen es nicht unbedingt große Gesten sein. Auch kleine Dinge können eine große Wirkung haben.

Tipp: Denken Sie an einen Menschen in Ihrem Leben, dem Sie etwas zu verdanken haben oder jemanden, der Ihr Leben bereichert. 

Nehmen Sie Ihr Mobiltelefon in die Hand und schreiben Sie dieser Person eine Nachricht aus Ihrem Herzen.

Sich selbst zu öffnen, Dankbarkeit und Wertschätzung zu zeigen schafft Nähe und Verbundenheit. Dies ist die Basis für tiefe und echte Verbindungen und damit für mehr Glück und Gesundheit.

5. Sich selbst lieben (lernen)

Selbstliebe ist der wertschätzende Umgang mit sich selbst. Das bedeutet, sich seiner Stärken bewusst zu sein, aber auch seine Schwächen vorurteilsfrei anzunehmen. Voraussetzung dafür ist eine gesunde Selbstwahrnehmung und der Mut zur Reflexion.

Viele Menschen leiden unter fehlender Selbstliebe. Die Ursachen dafür liegen zumeist weit zurück in der Kindheit und sind in Elternteilen oder frühen Bezugspersonen zu finden, die ebenfalls keine Wertschätzung für sich selbst kannten. Das Gute ist, Selbstliebe ist auch im Erwachsenenleben noch erlernbar.

Tipp: Reservieren Sie täglich ein paar Minuten nur für sich,

erforschen Sie, wie es Ihnen geht und was Sie brauchen, nehmen Sie Ihre Gefühle wahr und ihre Bedürfnisse ernst. Ein „Ja“ zu sich selbst kann manchmal ein „Nein“ zu anderen bedeuten. Sie werden sehen, Menschen, die sie lieben, werden es verstehen und Ihnen deswegen nicht die Freundschaft kündigen.

Legen Sie ein „Glücks-Tagebuch“ an, in dem Sie täglich aufschreiben, was Ihnen an diesem Tag gut gelungen ist. Das muss kein Roman sein, ein paar Stichwörter genügen. Und loben Sie sich dafür mit Worten oder einer kleinen Belohnung.

Somit sollte einem besinnlichen Advent und fröhlichen Weihnachten nichts mehr im Wege stehen.